Halloechen liebe Fangemeinschaft,
Das Fingerkauen und Warten hat sich gelohnt - hier ist eine neue Geschichte aus Indien!
Seit unserem letzten Eintrag ist ja ein kleines Weilchen vergangen und zugegeben ich muss erst einmal in meinem Tagebuch nachblaettern, um all die Ereignisse Revue passieren zulassen :)
Anka und ich haben unsere Priesterjungs nocheinmal besucht, sie unterrichtet und tausend Fragen ueber unser Leben, unsere Heiratsplaene und Weltansicht stellen lassen :) Stilbewusst brachen dann zwei waschechte Priester alle Klichees ueber Sitzsamkeit und Einoede des keuschen Lebens und machten mit uns eine Motorradtour!
Wie bereits in der letzten Nachricht erwaehnt habe ich mir indischen Stoff gekauft und Kleidung schneidern lassen. Sie ist fertig! Beziehungsweise aktuell wieder beim Schneider - nicht sonderlich schmeichelhaft hat er mein Gewicht um ungefaehr 50 kg verschaetzt, sodass meine Hosen an mir aussehen als waeren sie fuer Gemeinschaftsversammlungen gedacht :D
In den indischen Schulalltag durften Anka und ich schnuppern! Ohne auch nur eine Stunde unterrichtet zu haben, wurden wir bereits am ersten Morgen mit "Good morning teachers" begruesst und die Schueler umlagerten uns. Was sie wollten? Uns beruehren und Autogramme! Die rosa graue ( Schuluniform ist hier Standart ) Masse verfolgte uns um jede Ecke und lies uns erahnen wie sich Angelina Jolie und CO fuehlen muessen. Frei nach dem Motto " Wenn du denkst es geht nicht mehr, kommt von irgendwo ein Inder her" stapelten sich die Kinder, um einen Blick auf uns - die neue Attraktion Hazaribaghs - erhaschen zu koennen. Verrueckt und liebenswert zugleich :)
Jedoch bekam diese Sonderstellung als lokale Beruehmtheit reale Konturen mit unseren ersten Unterrichtsstunden. Ohne Vorbereitung und jeglichen Plan standen wir vor den Klassen und nicht selten war unsere Loesung: Einfach Laecheln, Nicken und Winken :) Aber das Bespassen der Vorschulkinder war ein absolutes Ereignis! Spontan wurde Bruder Jakob in miserables Englisch uebersetzt, Haende und Fuesse zum erklaeren verwendet und die Kids freuten sich wie Koenige ueber ein Lied aus Deutschland. Und ich habe meine Schmerzgrenze ueberschritten und freiwillig vorgesungen! Auch das Spiel Fluesterpost hat Einzug in die St. Robert's School genommen :)
Eine kleine Anektode aus dem Schulleben: Ich sollte die dritte Klasse der St. Robert's School unterrichten, die Zoeglinge sind sehr jung, aufgeweckt und neugierig. Der Laermpegel dementsprechend. Lautes Rufen oder Schweigen um Stille zu erbitten, erahnte ich bald als zwecklos - also klatschte ich in die Haende um Aufmerksamkeit auf meine Person an der Tafel zu machen. Tja, was bei uns in Deutschland vielleicht zumindest einen Augenblick der Stille bei den Schueler bewirkt haette, erzeugte hier das Gegenteil :) Klatschen des Lehrers bedeutet Schulaus. Also - ohne auch nur eine Reaktion von mir abzuwarten wurden die Schulranzen gepackt und die Kinder rannten mit einem "Thank you teacher, bye!" aus dem Zimmer. Meine Authoritaet wurde damit im Keim erstickt :D
Ansonsten, was geschieht so? Anka und ich haben das grosse Glueck uns die verschiedenen Projekte der Kreuzschwestern in Hazaribagh anschauen zu duerfen und treffen auf wirklich eindrucksvolle Personen. So haben wir Sr. Lucia kennengelernt. Diese Frau hat alleine 24 Waisenkinder grossgezogen und ihnen eine gute Zukunft ermoeglicht! Beim gemeinsamen Tee lauschten wir ihrer Lebensgeschichte und wurden anschliessend von zwei ihrer Soehne auf einen Ausflug in die Gegend um Hazaribagh begleitet.
Mit Sr. Clarentia, eine deutschsprachige Schwester aus Oesterreich, zusammen haben wir die Gehoerlosenschule und das Aids Krankenhaus in der Umgebung besichtigt, beide Einrichtungen - die Liebe und Leidenschaft in der Arbeit - haben uns sehr bewegt. Ich werde dort jeweils ein paar Tage verbringen!
So, das ist jetzt eine grobe Zusammenfassung der letzten Zeit gewesen :) Kein Tag gleicht dem anderen, alles scheint im steten Wandel.
Und so hat sich auch etwas Grundlegendes veraendert.
Anka tritt morgen die Reise nach Hause an. Und ich? Bis Dezember bleibe ich in Hazaribagh, werde in der Gehoerlosenschule und im Aidskrankenhaus jeweils ein paar Tage bleiben und freue mich auf das Diwali und Chatfestival! Zusammen mit den Schwestern ist ein Ausflug nach Bodhgaya, das Zentrum des Buddhismus, geplant. Im Dezember moechte ich zurueck nach Delhi zu den Schwestern ins Waisenhaus und dort Weihnachten verbringen. Soweit ist der Plan. Aber wie ich bereits feststellen durfte, sollte man in Indien keinen Plan schmieden sondern flexibel auf alles, was Kommt reagieren :)
In diesem Sinne warten noch viele Geschichten auf euch! Bleibt also brav an meinem Blog dran :)
Das Fingerkauen und Warten hat sich gelohnt - hier ist eine neue Geschichte aus Indien!
Seit unserem letzten Eintrag ist ja ein kleines Weilchen vergangen und zugegeben ich muss erst einmal in meinem Tagebuch nachblaettern, um all die Ereignisse Revue passieren zulassen :)
Anka und ich haben unsere Priesterjungs nocheinmal besucht, sie unterrichtet und tausend Fragen ueber unser Leben, unsere Heiratsplaene und Weltansicht stellen lassen :) Stilbewusst brachen dann zwei waschechte Priester alle Klichees ueber Sitzsamkeit und Einoede des keuschen Lebens und machten mit uns eine Motorradtour!
Wie bereits in der letzten Nachricht erwaehnt habe ich mir indischen Stoff gekauft und Kleidung schneidern lassen. Sie ist fertig! Beziehungsweise aktuell wieder beim Schneider - nicht sonderlich schmeichelhaft hat er mein Gewicht um ungefaehr 50 kg verschaetzt, sodass meine Hosen an mir aussehen als waeren sie fuer Gemeinschaftsversammlungen gedacht :D
In den indischen Schulalltag durften Anka und ich schnuppern! Ohne auch nur eine Stunde unterrichtet zu haben, wurden wir bereits am ersten Morgen mit "Good morning teachers" begruesst und die Schueler umlagerten uns. Was sie wollten? Uns beruehren und Autogramme! Die rosa graue ( Schuluniform ist hier Standart ) Masse verfolgte uns um jede Ecke und lies uns erahnen wie sich Angelina Jolie und CO fuehlen muessen. Frei nach dem Motto " Wenn du denkst es geht nicht mehr, kommt von irgendwo ein Inder her" stapelten sich die Kinder, um einen Blick auf uns - die neue Attraktion Hazaribaghs - erhaschen zu koennen. Verrueckt und liebenswert zugleich :)
Jedoch bekam diese Sonderstellung als lokale Beruehmtheit reale Konturen mit unseren ersten Unterrichtsstunden. Ohne Vorbereitung und jeglichen Plan standen wir vor den Klassen und nicht selten war unsere Loesung: Einfach Laecheln, Nicken und Winken :) Aber das Bespassen der Vorschulkinder war ein absolutes Ereignis! Spontan wurde Bruder Jakob in miserables Englisch uebersetzt, Haende und Fuesse zum erklaeren verwendet und die Kids freuten sich wie Koenige ueber ein Lied aus Deutschland. Und ich habe meine Schmerzgrenze ueberschritten und freiwillig vorgesungen! Auch das Spiel Fluesterpost hat Einzug in die St. Robert's School genommen :)
Eine kleine Anektode aus dem Schulleben: Ich sollte die dritte Klasse der St. Robert's School unterrichten, die Zoeglinge sind sehr jung, aufgeweckt und neugierig. Der Laermpegel dementsprechend. Lautes Rufen oder Schweigen um Stille zu erbitten, erahnte ich bald als zwecklos - also klatschte ich in die Haende um Aufmerksamkeit auf meine Person an der Tafel zu machen. Tja, was bei uns in Deutschland vielleicht zumindest einen Augenblick der Stille bei den Schueler bewirkt haette, erzeugte hier das Gegenteil :) Klatschen des Lehrers bedeutet Schulaus. Also - ohne auch nur eine Reaktion von mir abzuwarten wurden die Schulranzen gepackt und die Kinder rannten mit einem "Thank you teacher, bye!" aus dem Zimmer. Meine Authoritaet wurde damit im Keim erstickt :D
Ansonsten, was geschieht so? Anka und ich haben das grosse Glueck uns die verschiedenen Projekte der Kreuzschwestern in Hazaribagh anschauen zu duerfen und treffen auf wirklich eindrucksvolle Personen. So haben wir Sr. Lucia kennengelernt. Diese Frau hat alleine 24 Waisenkinder grossgezogen und ihnen eine gute Zukunft ermoeglicht! Beim gemeinsamen Tee lauschten wir ihrer Lebensgeschichte und wurden anschliessend von zwei ihrer Soehne auf einen Ausflug in die Gegend um Hazaribagh begleitet.
Mit Sr. Clarentia, eine deutschsprachige Schwester aus Oesterreich, zusammen haben wir die Gehoerlosenschule und das Aids Krankenhaus in der Umgebung besichtigt, beide Einrichtungen - die Liebe und Leidenschaft in der Arbeit - haben uns sehr bewegt. Ich werde dort jeweils ein paar Tage verbringen!
So, das ist jetzt eine grobe Zusammenfassung der letzten Zeit gewesen :) Kein Tag gleicht dem anderen, alles scheint im steten Wandel.
Und so hat sich auch etwas Grundlegendes veraendert.
Anka tritt morgen die Reise nach Hause an. Und ich? Bis Dezember bleibe ich in Hazaribagh, werde in der Gehoerlosenschule und im Aidskrankenhaus jeweils ein paar Tage bleiben und freue mich auf das Diwali und Chatfestival! Zusammen mit den Schwestern ist ein Ausflug nach Bodhgaya, das Zentrum des Buddhismus, geplant. Im Dezember moechte ich zurueck nach Delhi zu den Schwestern ins Waisenhaus und dort Weihnachten verbringen. Soweit ist der Plan. Aber wie ich bereits feststellen durfte, sollte man in Indien keinen Plan schmieden sondern flexibel auf alles, was Kommt reagieren :)
In diesem Sinne warten noch viele Geschichten auf euch! Bleibt also brav an meinem Blog dran :)
Namaste!
AntwortenLöschenSchön wieder etwas von euch und euren "Abenteuern" in Hazaribagh zu hören. Liest sich ja alles sehr interessant und unglaublich.
Man kann sich kaum die Geschichten vorstellen und nur staunen.
Weiter so! Schade, dass Anka heimfährt.
Cool dass ihr weiter schreibt - ist einfach schön! :-) Klingt alles vollkommen anders, fremd und schön und bunt!
AntwortenLöschenFreuen uns, weiter von euch zu lesen, macht mehr!
Ja, schade, dass Anka fährt - aber guten Flug, komm gut an!
Co.